MontagsMutMacher | 18.10.2021
Liebe CVJM-Community!
Dankbarkeit erzeugt ein Empfinden der Fülle.
Undankbarkeit erzeugt – egal, wie gut es uns geht – ein Empfinden des Mangels.
Wir entscheiden, in welcher Welt wir leben wollen – in einer Welt der Fülle oder einer Welt des Mangels.
Beziehungen, die nicht von gegenseitiger Dankbarkeit bestimmt sind, werden unweigerlich hässlich und mühsam werden. (Martin Schleske)
Diese Sätze habe ich vor einigen Jahren erstmals von Jakobus Richter auf der Zeltstadt gehört und sind mir seitdem mehrfach begegnet. Ist es wirklich so, dass ich entscheide welche Sichtweise, sogar welche Emotionen meine Welt bestimmen?
Es bleibt mir oft verborgen, auch wenn ich mich noch so bemühe - in allem auch etwas Positives zu sehen. Oft ist eben das Glas nicht nur halbvoll oder halbleer. Schmerzlich erlebte Brüche, zerplatzte Träume und Enttäuschungen wirken nach. Heute, am 18. Oktober wird mein Vater 90 Jahre. Ein Leben mit vielen Herausforderungen. Krieg, Flucht, verwehrte Bildung und Krankheit prägten sein Leben. Aber auch tiefe Gotteserfahrungen, die ihn hindurch getragen haben, bestimmen auch jetzt im hohen Alter sein Denken, Reden und Tun. Und noch immer befindet er sich auf dem Weg und kann nur schwer akzeptieren, dass neben den glücklichen Momenten, auch Scherben zu unserm Leben gehören.
In jüdischen Weisheiten werden schmerzliche Herausforderungen oft als „Verkleidete Segnungen“ oder als „dunkle Geschenke“ beschrieben. Mit Geschenken ist das ja so eine Sache, die muss ich annehmen. Juristisch bin ich bei einer Schenkung Vertragspartner. Also nehme ich eine aktive Rolle ein. Ich muss mich entscheiden: Nehme ich ohnmächtig hin, was ich offensichtlich nicht ändern kann oder suche ich einen Weg, suche ich mir Hilfe um Herausforderndes zu bewältigen?
Euer Jörg Stawenow
Challenge:
Diese Zeilen sind je ein „MontagsMutMacher“. Also, meine Entscheidung steht: Die Dankbarkeit will ich in schmerzlichen Erfahrungen nicht verlieren. Verbitterung und Resignation darf bei mir keinen Raum finden - dies ist mein Gebet.
Und wie positionierst du dich?
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